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Rudolf Schnur - Landshuter Stadtrat - Anträge

Presse - Landshuter Zeitung, 08.07.17 - Unruhe-Stiftung

LZ-NACHSCHLAG: Kommentar der Woche
Unruhe-Stiftung

Als Heimatblatt-Redakteur macht man so seine Erfahrungen mit Provinz-Possen. Das, was sich derzeit rund um die geplante Fritz-Koenig-Retrospektive in den Uffizien abspielt, stellt jedoch selbst den hartgesottensten Beobachter vor ein Rätsel: Wie kann man ein für die Stadt derart prestigeträchtiges Projekt ohne große Not einem Klein-Klein aus vermeintlichen Zuständigkeiten und verletzten Eitelkeiten preisgeben?

Um es nochmals zusammenzufassen:
Da kommt mit Alexander Rudigier ein international anerkannter Kunsthändler (und zugleich alter Freund von Fritz Koenig) auf die Stadt zu und unterbreitet die Idee einer Koenig-Retrospektive in den Uffizien in Florenz. In einem der bekanntesten Museen der Welt also, zu dem er auch noch persönliche Kontakte pflegt. Zugleich schreibt Rudigier an Prof. Reinhold Baumstark, zweiter Vorsitzender der Koenig-Stiftung und einst Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, und an Reinhard Sax, Geschäftsführer der Stiftung. Die beiden antworten nicht. Stattdessen begibt sich Baumstark höchstpersönlich in die Uffizien, um dort mitzuteilen, dass ab sofort er als Vertreter der Stiftung alleiniger Ansprechpartner für die Retrospektive sei und Rudigier damit nichts mehr zu tun habe. Damit hat sich Baumstark nicht nur handstreichartig eine fremde Idee angeeignet, sondern dem Vernehmen nach auch in Florenz für erheblichen Unmut gesorgt.
Ganz anders reagiert man in Landshut. Was zum zweiten großen Rätsel in diesem Fall führt: dem Verhalten von Oberbürgermeister Alexander Putz, der auch Vorsitzender der Koenig-Stiftung ist. Putz hat kein Problem mit dem Alleingang von Baumstark, sondern mit der Reaktion Rudigiers hierauf. In einer Sitzung des Stiftungsvorstands zitiert Putz aus einem geharnischten Brief Rudigiers an Baumstark. Diesen hatte Rudigier verfasst, nachdem ihm Baumstarks Alleingang in Florenz mitgeteilt worden war. Rudigier hatte diesen Brief auch Putz zugestellt, nachdem Baumstark nicht geantwortet hatte. In der Sitzung selbst soll Rudigier als selbstsüchtiger Händler geschildert worden sein, der als großer Koenig-Sammler mit dem Projekt eigene kommerzielle Interessen verfolge – kein Wort davon, dass Rudigier nicht mit moderner Kunst, sondern nur mit antiker Ware bis 1800 handelt.
Dem Vorstand soll außerdem die, nicht unwesentliche, Information vorenthalten worden sein, dass Rudigier die Stiftung nicht übergangen, sondern Baumstark und Sax frühzeitig informiert hat.
Stattdessen einigt man sich darauf, dass man das Projekt – natürlich! – weiterverfolgen wolle, dass aber Rudigier keine Objekte aus seiner Sammlung beisteuern dürfe. Angesichts des Umstands, dass der Mann sich bereiterklärt, ohne Honorar dieses Projekt anzuschieben, eine höchst peinliche Fußnote des Ganzen.
Was dann folgt, ist kurios: Putz schreibt Rudigier einen Brief, in dem er ihm mitteilt, dass die Stiftung aufgrund seines unmöglichen Verhaltens Baumstark gegenüber von einer weiteren Zusammenarbeit Abstand nimmt. Nach einstimmigem Beschluss. Dann stellt sich heraus: Weder Baumstark noch weitere Mitglieder des Stiftungsvorstands wussten nach LZInformationen etwas von einem diesbezüglichen einstimmigen Beschluss.
Für einen Oberbürgermeister, der sich Kommunikation und Transparenz auf die Fahnen geschrieben hat, ist das mehr als ein mittelschweres Desaster. Es bleibt zu hoffen, dass die einmalige Chance einer Koenig-Retrospektive in den Uffizien angesichts dieses Kommunikationsfiaskos nicht jetzt schon an die Wand gefahren ist. Uli Karg

 

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